Joseph Ignaz Mildorfer
1719 Innsbruck – 1775 Wien
Himmelfahrt Mariens
Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 45) ausgestellt
Der aus einer Innsbrucker Künstlerfamilie stammende Joseph Ignaz Mildorfer ging um 1738 nach Wien, wo er in der Werkstatt von Paul Troger arbeitete. Bereits 1741 erhielt er seinen ersten großen kirchlichen Auftrag mit der Freskierung der Wallfahrtskirche am Hafnerberg. Noch im gleichen Jahr gewann Mildorfer den (kleinen) Zeichenwettbewerb und ein Jahr darauf den großen Malereiwettbewerb der Wiener Akademie der Bildenden Künste. 1745 wurde er deren Mitglied und 1751 zum Professor der Malerei ernannt. In dieser Zeit begann Mildorfer für das Wiener Kaiserhaus und den Savoyisch-Liechtensteinischen Hof sowie für zahlreiche Kirchen und Klöster in Ungarn, der Slowakei und Mähren zu arbeiten. Bekannt wurde er auch für seine Panduren- und Schlachtenbilder. Mildorfer starb 1775 verarmt in Wien.
Die expressiv und überaus pastos gemalte Ölskizze zeigt die Himmelfahrt Mariens. Mit weit ausgebreiteten Armen blicken die Apostelfürsten Petrus (links) und Paulus (rechts) zu Maria empor, die, begleitet von mehreren Engeln, auf einer Wolke nach oben schwebt. Die Figuren, insbesondere Maria, sind schwungvoll gedreht und verleihen der Dreieckskomposition Dynamik. Die flackernde Farbigkeit und starken Hell-Dunkel-Kontraste – ein Kennzeichen des Mildorferschen Stils – unterstreichen den expressiven Charakter der Darstellung.
Das hochrechteckige Format und die Perspektive der Untersicht deuten auf die Funktion der Skizze als Entwurf für ein Altarbild hin. Eine Ausführung ist nicht bekannt.