Franz Anton Weiss
1729 Rettenberg – 1784 Rettenberg
Rosenkranzspende mit Heiligen
Franz Anton Weiss ist das bedeutendste Mitglied einer Allgäuer Maler- und Bildhauerfamilie. Er lernte vermutlich bei Bartholomäus Stapf in Pfronten und Balthasar Riepp in Nesselwang. Seine Fresken und Tafelbilder befinden sich vor allem im Allgäu und in Tirol.
Dargestellt ist die Rosenkranzspende in Begleitung mehrerer Heiliger. Während in der oberen Bildhälfte Maria und das Jesuskind dem hl. Dominikus den Rosenkranz überreichen, kniet ihnen gegenüber, halb verdeckt von der zentralen Figur des hl. Nikolaus, die hl. Katharina von Siena. Darunter befinden sich der hl. Ulrich und die hl. Afra. Die auf Wolken vor einer Architekturkulisse schwebenden Heiligen werden von Engeln und Putten begleitet.
Die als Entwurf für ein Altarbild entstandene Ölskizze – die ausgesparte Rahmenkontur wurde nachträglich übermalt – konnte aufgrund einer signierten und 1775 datierten Zeichnung Franz Anton Weiss zugewiesen werden. Das 1776 von ihm gemalte Hochaltarbild der St. Nikolauskirche in Tannheim (Tirol) zeigt nicht nur das gleiche Thema, sondern weist auch die identische Rahmenkontur auf, so dass trotz der Unterschiede bzw. Abweichungen – bis auf die hl. Katharina sind alle Heiligen vertreten, wenn auch unterschiedlich dargestellt – die Ölskizze als Teil der Werkvorbereitung für dieses Altarbild angesehen werden kann. Vermutlich handelt es sich um einen ersten Entwurf, der durch die Wünsche des Auftraggebers noch modifiziert werden musste.