Johann Christian Thomas Wink

1738 Eichstätt – 1797 München

Beweinung Christi

Bezeichnung: h. WINK P:

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
um 1765-1770
Öl auf Eisenblech
44,20 cm / 29,20 cm
Rl 18
23 (1995), 46 (2017)

  Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 44) ausgestellt

Johann Christian Thomas Wink gehört zu den bedeutendsten süddeutschen Malern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nach einer Lehre bei Anton Scheidler in Eggenfelden und nach kurzen Aufenthalten in Eichstätt, Freising und wohl auch Augsburg arbeitete Wink ab ca. 1760 in der Werkstatt des Münchner Hofmalers Johann Michael Kaufmann. Ab 1764 ist er als eigenständiger Künstler bezeugt. 1769 verlieh ihm Kurfürst Maximilian III. Joseph den Hofmalertitel. 1770 gehörte er zu den Gründern der „Zeichnungs Schule respective Maler= und Bildhauer académie“, der Keimzelle der späteren Münchner Akademie der Bildenden Künste. Um 1795 erkrankte er schwer und verstarb zwei Jahre später mittellos.
An den Kreuzstamm gelehnt, sitzt Maria am Boden und blickt klagend zum Himmel, während quer über ihren Beinen ihr toter Sohn liegt. Der Dolch im Herzen symbolisiert ihren Schmerz. Johannes steht hinter ihr und breitet fassungslos die Arme aus. Über ihm schweben trauernd ein Kinderengel und zwei Engelsköpfe. Allein das Kreuz Christi steht noch fest, das zweite droht zu fallen und das des dritten Schächers liegt bereits am Boden neben Kreuzestitel (INRI), Dornenkrone, Nägel, Tuch und Wasserbecken.
Wink reduziert die nicht genau in der Bibel beschriebene Szene der Beweinung Christi auf drei Hauptpersonen, die er zu einer Dreieckskomposition zusammenfügt. Die zarten Pastelltöne und die raffinierte Ausführung sprechen für ein eigenständiges Bild und nicht für eine vorbereitende Ölskizze.