Januarius Zick
1730 München – 1797 Ehrenbreitstein
Die Bekehrung des Paulus
Entwurf für das Deckenfresko in der ehemaligen Augustinerchorherren-Stiftskirche in Triefenstein bei Würzburg
Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 44) ausgestellt
Nach einer ersten Ausbildung bei seinem Vater Johann Zick begab sich Januarius Zick 1755/56 auf Wanderschaft nach Paris, Basel und Rom. 1760 zum Kurtrierer Hofmaler ernannt, ließ er sich in Ehrenbreitstein bei Koblenz nieder. Seinen Ruhm als „letzter deutscher Großmaler“ (Feulner) begründete sein Hauptwerk, die Ausmalung und Ausstattung der Benediktiner-Klosterkirche Wiblingen bei Ulm (1778-1781). Als überaus vielseitiger Künstler schuf Zick nicht nur kleine Kabinettbilder, große Altarblätter und Deckenfresken, sondern auch Kanzeln, Chorgestühle und andere Ausstattungsbestandteile. Darüber hinaus entwarf er auch Marketerien für den Ebenisten David Röntgen in Neuwied. Verwurzelt in der Kunst des Rokoko, zeugt seine Malerei von der spannungsreichen Auseinandersetzung mit dem beginnenden Klassizismus.
Die Bekehrung Pauli ist die wohl am häufigsten dargestellte Szene aus dem Leben des Heiligen (Apg. 9,1-19): Der Pharisäer Saulus ist auf dem Weg nach Damaskus, um Anhänger der neuen Religion gefangen zu nehmen, als ihn ein Lichtstrahl trifft, der ihn vom Pferd stürzen lässt. Eine Stimme spricht zu ihm: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Dies ist der Augenblick seiner Bekehrung.
Zick stellt den gestürzten Saulus am Boden liegend dar. Mit ausgebreiteten Armen blickt er auf die Christuserscheinung am Himmel. Seine entsetzten Begleiter kümmern sich um ihn oder haben bereits die Flucht ergriffen.
Die Ölskizze entstand zur Vorbereitung eines Deckenfreskos in der Augustinerchorherren-Stiftskirche Triefenstein bei Würzburg. Die 1786 datierte Ausmalung zählt zu den wichtigsten Werken aus der Spätzeit des Künstlers. Das in wesentlich kühleren Farben und mit größerer Prägnanz in den Details gestaltete Fresko bleibt sehr nahe am Entwurf.