Anton Wintergerst
1738 Bärenwies bei Kempten – 1805 Schrezheim bei Ellwangen
Anbetung der Hirten
Entwurf für das Chorfresko der Pfarrkirche St. Otmar in Elchingen bei Aalen
Anton Wintergerst lernte sein Handwerk vermutlich beim Kemptener Hofmaler Franz Georg Hermann, bevor er sich Ende der 1760er Jahre im nordschwäbischen Wallerstein niederließ, wo er spätestens 1777 – zum Zeitpunkt seiner zweiten Eheschließung – zum Hofmaler aufstieg. Wintergerst führte zahlreiche Freskoarbeiten im östlichen Schwaben aus und legte zudem eine Sammlung an Zeichnungen an – darunter zahlreiche Blätter von Johann Wolfgang Baumgartner –, die sich heute im Schlossmuseum Ellwangen befinden. Sein Sohn Joseph wurde Mitbegründer des Lukasbundes um Friedrich Overbeck.
Die auf Untersicht angelegte Anbetung der Hirten wird auf einer erhöhten Architekturbühne dargestellt. Das ovale Bildfeld zeigt Maria mit dem Kind, von dem ein hell strahlendes Licht ausgeht. Links kniet betend Joseph, während gegenüber zwei Männer auf die Knie gesunken sind und dahinter weitere Personen herbeieilen. Der Farbauftrag ist pastos, breit und flüssig, die Gestalten und Gegenstände sind nur in groben Zügen angelegt.
Die von einer Komposition Baumgartners für die Wallfahrtskirche Baitenhausen inspirierte Ölskizze – Wintergerst besaß die Vorzeichnung Baumgartners dazu – entstand als Entwurf für das Chorfresko der Pfarrkirche St. Otmar in Elchingen bei Aalen.