Januarius Zick (Werkstatt)

Anbetung der Hirten

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
1775-1799
Öl auf Leinwand
29,40 cm / 20,40 cm
Rl 26
58 (1995), 57 (2017)

Die Anbetung der Hirten stellt eine in der Barockmalerei sehr beliebte Szene dar. Sie geht auf das Lukasevangelium zurück: Nachdem den Hirten die Ankunft des Gottessohnes durch Engel verkündet worden war, zogen sie nach Bethlehem „[u]nd sie gingen eilends und fanden Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, verbreiteten sie das Wort, das ihnen über das Kind gesagt worden war.“
Dargestellt ist nur ein einziger Hirte, der seinen Hut und seinen Gabenkorb im Vordergrund abgelegt hat und andächtig betend vor der Krippe kniet. Das in helles Licht getauchte Kind wird ihm von der gegenübersitzenden Maria präsentiert. Im Hintergrund vor der kahlen Mauer des Stalles steht Joseph gestikulierend im Halbschatten und blickt ebenfalls auf das Kind. Neben ihm ist ein Ochse zu erkennen. Auffallend ist die bildparallele, zentralperspektivisch dargestellte
Stallarchitektur mit dem Holzgebälk, das an beiden Seiten und oben gleichsam als innerbildlicher Rahmen fungiert.
Malweise, Figurendarstellung, Faltenbildung und Weiteres gehen eindeutig auf Zick zurück, die anatomischen Unsicherheiten bei der Figur des Hirten etwa, aber auch die ungewöhnliche Stallarchitektur sowie die nicht eigenhändige Signatur sprechen gegen seine Autorschaft, so dass man davon ausgehen muss, hier das Werk eines bei Zick geschulten Malers vor sich zu haben. Aufgrund der insgesamt hohen künstlerischen Qualität könnte die „Anbetung der Hirten“ möglicherweise auch noch in der Werkstatt Zicks entstanden sein, jedoch nicht als Entwurf für ein großformatiges Gemälde, sondern als selbständiges kleines Kabinettbild.