Johann Christian Thomas Wink
1738 Eichstätt – 1797 München
Christus und die Samariterin am Brunnen
Bezeichnung: Chr. Wünck / f invenit 1762
Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 44) ausgestellt
Johann Christian Thomas Wink gehörte zu den bedeutendsten süddeutschen Malern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nach einer Lehre bei Anton Scheidler in Eggenfelden und nach kurzen Aufenthalten in Eichstätt, Freising und wohl auch Augsburg arbeitete Wink ab ca. 1760 in der Werkstatt des Münchner Hofmalers Johann Michael Kaufmann. Ab 1764 ist er als eigenständiger Künstler bezeugt. 1769 verlieh ihm Kurfürst Maximilian III. Joseph den Hofmalertitel. 1770 gehörte er zu den Gründern der „Zeichnungs Schule respective Maler = und Bildhauer académie“, der Keimzelle der späteren Münchner Akademie der Bildenden Künste. Um 1795 erkrankte er schwer und verstarb zwei Jahre später mittellos.
Das Bild gibt ein Ereignis des Johannesevangeliums (Joh. 4,5-42) wieder: Auf dem Weg nach Galiläa kommt Jesus am Jakobsbrunnen vorbei, ist müde und setzt sich dort nieder. Eine Frau aus Samaria, die Wasser schöpfen will, bittet er, ihm zu trinken zu geben. Zunächst ist sie verwundert, dass ein Jude mit ihr spricht, doch im Laufe des Gespräches erkennt sie in Christus den Messias.
Das Gemälde folgt in der Darstellung der Figuren den Vorgaben des Evangeliums. Die rokokohaft aufgehellte Farbigkeit, die zarte Malweise und die grazilen Figuren sind charakteristisch für den Malstil Winks der 1760er Jahre. Wink fertigte in diesen Jahren eine große Anzahl derartiger kleiner Gemälde, die keine Entwürfe für größere Werke sind, sondern vielfach Liebhaber- und Sammlerstücke.