Johann Nepomuk della Croce - Der heilige Maximilian von Lorch vor dem römischen Statthalter Eulasius

Johann Nepomuk della Croce

1736 Pressano (Trient) – 1819 Linz

Der heilige Maximilian von Lorch vor dem römischen Statthalter Eulasius

Entwurf für das Altarblatt der Spitalkirche der Barmherzigen Brüder in München

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
um 1772
Öl auf Leinwand
86 cm / 43,20 cm
Rl 29
3 (1995), 6 (2017)

  Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 44) ausgestellt

1736 in Pressano geboren, begann Johann Nepomuk della Croce 1750 seine Lehre bei seinem Onkel Pietro Antonio Lorenzoni in Salzburg. Mit 19 Jahren kam er 1755 als Geselle in die Werkstatt von Johann Wolfgang Xaver Kröz nach Burghausen. 1758 erwarb er von der Witwe seines bereits 1756 verstorbenen Lehrmeisters die Malergerechtigkeit und damit auch das Bürgerrecht. 1811, einige Jahre nach dem Tod seiner zweiten Frau, zog della Croce nach Linz, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Zu Ansehen gelangte della Croce vor allem durch seine Bildnisse. Daneben schuf er aber auch Historienbilder, Altarblätter und Fresken im südbayerischen und oberösterreichischen Raum.
Das Bild zeigt den Statthalter Eulasius, der, auf die Statue des antiken Gottes Mars deutend, den Bischof zur Opferung mahnt. Dieser widersetzt sich und weist gelassen mit der Linken zum Himmel, um zu zeigen, wem er allein zu opfern bereit ist. Die Umstehenden blicken erschreckt zu dem mutig Bekennenden. Der Engel mit der Märtyrerpalme und der das Schwert ziehende Scharfrichter im Vordergrund deuten das bevorstehende Martyrium an.
Maximilian von Lorch lebte der Legende nach im 3. Jahrhundert. Als Bischof von Lorch (Enns, Oberösterreich) wurde er 284 enthauptet. Er war der Patron der Diözesen Passau und Linz. Zahlreiche Habsburger und Wittelsbacher trugen seinen Namen.
Della Croce malte das Altarbild ursprünglich für den Hochaltar der St.-Maximilian-Kirche der Barmherzigen Brüder in München. 1808 erfolgte die Aufhebung des Klosters und damit die Verteilung des Inventars. Vier Jahre später schenkte König Max I. Joseph von Bayern das Bild der St.-Max-Gemeinde in Augsburg, die sich kurz zuvor konstituiert und die vormalige Franziskanerkirche dem hl. Maximilian geweiht hatte. Della Croce konnte die Enthüllung des Altarbildes 1812 noch miterleben. Sein Werk ging jedoch im Zweiten Weltkrieg unter – nur die Ölskizze, zwei Repliken und alte Fotos vermitteln noch eine Vorstellung davon.

Johann Nepomuk della Croce - Der heilige Maximilian von Lorch vor dem römischen Statthalter Eulasius - Röntgen
Röntgenaufnahme mit sichtbarer erster Anlage eines Engels

Abbild der Ausführung:

Ausgeführtes Werk: