Giovanni Battista Pittoni (Kopie nach)
1687 Venedig (?) – 1765 Venedig
Die Almosenspende der hl. Elisabeth
Elisabeth von Thüringen, die 1207 geborene Tochter König Andreas‘ II. von Ungarn und seiner Frau Gertrud von Kärnten, starb 1231 in Marburg. Ihr bewegtes Leben war geprägt von tiefinnerlicher Frömmigkeit, Wohltätigkeit und Nächstenliebe. Dargestellt ist hier eine Almosenspende, genauer gesagt, die Brotspende anlässlich der großen Hungersnot im Winter 1225/26. Die prunkvoll gewandte hl. Elisabeth verteilt das von zwei Dienern herbeigetragene Brot an die bedürftigen Männer, Frauen und Kinder.
Die Ölskizze geht auf einen Entwurf von Giovanni Battista Pittoni für das 1734 ausgeführte Seitenaltargemälde der Schlosskirche Bad Mergentheim zurück. Die skizzenhafte Malweise zeigt deutlich, dass sich der Kopist nicht am ausgeführten Altarbild orientiert hat, sondern vermutlich an einer Ölskizze Pittonis, die sich heute im Museum der Bildenden Künste in Budapest befindet. Allerdings handelt es sich bei der Kopie um eine reduzierte Version des ursprünglichen Entwurfs, da die in der oberen Hälfte dargestellten Engel fehlen. Außerdem finden sich sowohl gegenüber der Budapester Ölskizze als auch dem ausgeführten Altarbild mehrere kleine Veränderungen, etwa die Form der Perlenkrone oder das Knie des kleinen Knaben vor Elisabeth.