Unbekannt

Die Opferung Isaaks

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Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
um 1750
Öl auf Leinwand
45 cm / 34,70 cm
Rl 34
44 (1995), 37 (2017)

Die Opferung Isaaks gehört zu den am häufigsten dargestellten Szenen aus der Geschicht Abrahams. Auf Gottes prüfendes Geheiß belädt Abraham seinen Esel mit Holz, nimmt Isaak und zwei seiner jungen Knechte mit nach Morija. Dort baut er einen Altar auf, um als Beweis seines Glaubens und seiner Opferbereitschaft seinen Sohn Isaak als Brandopfer darzubringen (1 Mose 22,9-13). Auf einem flüchtig aus Holzstücken errichteten Opferaltar liegt der gefesselte Isaak und blickt nach oben auf einen herabstürzenden Engel. Hinter ihm steht sein Vater Abraham mit dem Dolch in der rechten Hand. Im letzten Augenblick fällt ihm der Engel in den Arm und spricht: „Abraham, Abraham! […] Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.“
Die Dramatik des Augenblicks wird durch die Lichtführung erst entscheidend in Szene gesetzt. Charakteristisch sind die zahlreichen hellen Lichtreflexe: vor allem auf dem weißen Tuch Isaaks, auf den gesplitterten Enden der Holzteile, dem hellen Rücken des Engels und an den Falten von Abrahams Gewand, aber auch partiell auf den Körpern von Abraham und Isaak. Mag für die kontrastreiche Wirkung auch der Erhaltungszustand des Gemäldes eine Rolle spielen, so sind doch letztlich diese Hell-Dunkel-Kontraste sicherlich vom Künstler intendiert; ebenso die kantig gebrochenen Falten und die gesplitterten Bohlen und Äste, die zusammen mit den etwas steifen Figuren und der oben beschriebenen Lichtinszenierung der Ölskizze eine gewisse Espressivität verleihen. Doch trotz dieser signifikanten stilistischen Ausprägungen lässt sich bisher keine überzeugende Zuordnung an einen bestimmten Künstler vornehmen.