Franz Altmutter

1745 Wien – 1817 Innsbruck

Maria als Beschützerin der Menschheit, begleitet von den Heiligen Nikolaus und Laurentius

Entwurf für das Deckenfresko der Pfarrkirche St. Nikolaus in Wildermieming (Tirol)

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
um 1784
Öl auf Leinwand
78 cm / 66 cm
Rl 60
48 (1995), 1 (2017)

  Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 45) ausgestellt

Franz Altmutter gilt neben Joseph Schöpf als einer der letzten bedeutenden Freskomaler des ausgehenden Barock in Tirol. Er ging bei einem Maler Bande (wohl Johannes Bander) in die Lehre und besuchte anschließend die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seine Ausbildungsreisen führten ihn nach Böhmen (Prag), Bayern und Ungarn. 1771 ließ er sich in Innsbruck nieder, wo er u.a. den sog. Altmutter-Saal im Stift Wilten und die Wandfresken in der Innsbrucker Hofburg (1814) schuf. Viele seiner Werke wurden bereits im 19. Jahrhundert übermalt oder zerstört.
Die großformatige Ölskizze teilt sich in einen irdischen und einen himmlischen Bereich. Den unteren (irdischen) Teil nimmt eine große Treppenanlage mit teilweise weit in den Himmel hineinragenden architektonischen Versatzstücken ein. Dazwischen befinden sich Figuren aller Bevölkerungsschichten: Kranke, Arme, Reiche, Adlige und Bürger. Auffallend ist der junge Adlige unterhalb des Obelisken, der als vorbildlicher Wohltäter auf Erden Almosen spendet.
Im himmlischen Bereich sind Maria sowie die beiden Heiligen Nikolaus und Laurentius – zwei besonders volksnahe, populäre Heilige – zu erkennen. Der Kirchenpatron Nikolaus mit seinem Attribut, den drei goldenen Kugeln, die vor ihm auf einer Wolkenbank liegen, ist im Bischofsornat mit Mitra und Bischofsstab dargestellt, Laurentius (mit dem Rost als Attribut) im liturgischen Amtskleid des Diakons, der Dalmatik. Maria blickt zum Teufel, der an den rechten Rand des Bildes gedrängt ist, und weist damit das Böse sinnbildlich in die Schranken. Mit Hilfe der beiden Heiligen beschützt sie die Menschheit.
Die Komposition der Ölskizze mit den gestaffelten Bildebenen und den in Unteransicht wiedergegebenen Figuren und Architekturfragmenten spiegelt die Funktion als Entwurf für ein Deckengemälde wider. Farbigkeit und Hell-Dunkel-Kontraste sind ausgewogen und lassen den aufkommenden Klassizismus erkennen.
Die 1784 datierte Ausführung der Skizze in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Wildermieming bei Telfs (Tirol) befindet sich heute auf Grund von Brandschäden und Übermalungen aus dem 19. Jahrhundert sowie den darauf folgenden unsachgemäßen Restaurierungen in schlechtem Zustand.

Abbild der Ausführung:

sammlung reuschel - Franz Altmutter
Franz Altmutter, Maria als Beschützerin der Menscheit, 1784, Pfarrkirche St. Nikolaus, Wildermieming (Tirol)

Ausgeführtes Werk: