Johann Conrad Wengner

1728 Thann (Allgäu) – 1806 Tiengen (Hochrhein)

Maria mit Kind und den Heiligen Aloysius Gonzaga und Joh. Berchmans

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
um 1760/70
Öl auf Leinwand
37,80 cm / 25 cm
Rl 07
54 (1995), 43 (2017)

Zwischen 1742 und 1745 Lehre bei Johann Jakob Kuen (1681–1759) in Weißenhorn, später Mitarbeiter Franz Joseph Spieglers. 1756/57 Aufenthalt in Mailand, Bologna und Rom, wo er an der Accademia di San Luca 1757 den 1. Preis im Aktzeichnen erhielt. Einige Jahre nach seiner Rückkehr nach Konstanz heiratete er 1762 Maria Anna Spiegler, die Tochter seines einstigen Lehrmeisters. 1768/69 reiste Wengner erneut nach Italien. Um 1770 Ernennung zum Hofmaler des Konstanzer Bischofs. Nach dem Tod seiner Frau im Oktober 1782 übersiedelte Wengner nach München, kehrte aber nach mehreren Jahren an den Bodensee zurück. Als Nachfolger Spieglers schuf er Fresken und Tafelbilder im weiteren Bodenseegebiet.
Maria thront erhöht über den beiden Heiligen zu ihren Füßen. Mit ihrer rechten Hand stützt sie das vor ihr stehende, nur mit einem weißen Lendentuch bekleidete Jesuskind, das mit einem Arm den Kreuzstab umfasst und auf den am linken Bildrand knienden hl. Aloysius Gonzaga blickt. Von der erhobenen rechten Hand des Kindes geht ein Strahl in Richtung des aufschauenden Heiligen aus. Ihm gegenüber streckt ein schwarz gekleideter Heiliger, wohl Stanislaus Kostka, beide Hände dem Jesuskind entgegen, während zu seinen Füßen ein Kinderengel ein Buch aufgeschlagen hat und den Kopf nach links zu einem weiteren neugierig aus dem Bild blickenden Kinderengel wendet.
Ob der Entwurf als Altarbild ausgeführt wurde, lässt sich nicht sagen, da kein entsprechendes Gemälde überliefert ist. Aufgrund der dargestellten Jesuitenheiligen ist zu vermuten, dass es sich ursprünglich um einen Auftrag für den Jesuitenorden gehandelt haben könnte. Für eine Datierung liefert dieser Kontext einen interessanten Hinweis: Da der Orden 1773 von Papst Clemens XIV. offiziell aufgehoben wurde, müsste diese Ölskizze auf jeden Fall zuvor ausgeführt worden sein. Am ehesten kommt eine Entstehungszeit in den 1760er Jahren in Frage.