Johann Jakob Zeiller (?)

1716 Reutte – 1794 Reutte

Verkündigung an Maria

Bezeichnung: Joann Zeiller

Datierung:
Technik:
Format:
Inv. Nr.:
Katalog Nr.:
wohl 1729-1732
Öl auf Leinwand
39,50 cm / 26,40 cm
Rl 41
57 (1995), 53 (2017)

  Das Werk ist im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 44) ausgestellt

Der Tiroler Johann Jakob Zeiller erlernte die Grundlagen der Malerei bei seinem Vater Paul Zeiller. Die Jahre zwischen 1723 und 1732 verbrachte er in Italien, um seine Ausbildung bei Sebastiano Conca in Rom sowie Francesco Solimena in Neapel fortzusetzen. Zurück in Wien arbeitete Zeiller ab 1732 zehn Jahre gemeinsam mit Paul Troger, u.a. in den Stiften Seitenstetten, Geras und Göttweig. 1737 gewann Zeiller den ersten Preis der kaiserlichen Akademie der Bildenden Künste in Wien. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Fresken und Altarbilder der niederbayerischen Zisterzienserklöster Fürstenzell und Aldersbach sowie der Benediktinerklöster Ettal und Ottobeuren.
Die Darstellung der „Verkündung an Maria“ geht auf das Lukasevangelium (Lk. 1,26-38) zurück: Der herabschwebende Erzengel Gabriel verkündet Maria, dass sie ein Kind bekommen werde. Maria kniet an einem Betpult – ein Zeichen ihrer Frömmigkeit – und blickt überrascht von ihrem Buch auf. Der Erzengel hält eine Lilie mit drei Blüten als Symbol ihrer Unbeflecktheit über ihren Kopf und deutet nach oben, wo die Taube des Hl. Geistes schwebt.
Die Diagonalkomposition wird durch die Lichtführung und die intensive Farbigkeit der Kleidung der beiden Protagonisten bestimmt, deren Gesichter durch das helle Inkarnat und die sorgfältige Ausarbeitung akzentuiert sind.
Aufgrund der (späteren?) Signatur und ihrer hohen Qualität gilt das kleinformatige Gemälde als eine frühe Arbeit Zeillers aus seiner Italienzeit, obgleich dafür entsprechende Vergleichsbeispiele fehlen.